Mythen der Elektromobilität
auf aktuelle Tatsachen reduziert
Die gängigsten Mythen im Rahmen der Elektromobilität
Die Weiterentwicklung von Lithium-Ionen-Akkus spielt eine entscheidende Rolle für die Akzeptanz der Elektromobilität. Die Leistung ist aber jetzt schon deutlich besser als mancher denkt!
2017 konnte bereits ein Akku nach 400.000 km noch 93 % der Akkukapazität aufweisen.
Die Energieeffizienz wurde auf 96 % Energieabgabe erhöht, bei einem thermischem Verlust von lediglich 4 %. Sowohl die Energiedichte als auch die Kosten werden zukünftig weiter optimiert.
Darüber hinaus benötigen moderne Batterien keinen Wartungsaufwand. Es ist kein regelmäßig durchgeführter Lade-/Entlade-Zyklus notwendig. Die optimale Ladestrategie ist durch ein Batteriemanagementsystem (BMS) voreingestellt.
Die Anschaffung eines Elektroautos ist teurer als die eines üblichen Verbrenners. Allerdings werden durch eine größere Serienproduktion und die zukünftig sinkenden Kosten der Batterie, Elektroautos immer erschwinglicher. Zusätzlich ist zu beachten, dass in der Betrachtung der Gesamtkosten unter Einbezug des Werteverlusts diese Anschaffungskosten kompensiert werden. Die laufenden Kosten eines Elektroautos sind deutlich geringer. Es verursacht weniger Wartungsaufwand. Zum Beispiel benötigt es keinerlei Schmierstoffe, weniger Verschleißteile und keine Abgaswartung.
Auch eine Tankfüllung ist günstiger. Der Strom für 300 – 400 km (60 kWh) kostet ca. 18€ (bei einem Strompreis von 30 ct pro kWh).
Ein weiterer großer Vorteil sind die monetären Förderungen, die den Kauf eines Elektroautos günstiger werden lassen. Die nach oben angepasste Innovationsprämie gewährt einen Zuschuss von bis zu 6.000 € vom Staat und weitere 3.000 € vom Automobilhersteller. Hinzu kommen die steuerlichen Vorteile, die dem Elektrofahrzeug privilegiert sind.
Ein privates Auto steht zu 90 % des Tages. Daher ist es sinnvoll, diese Zeit zum Laden der Batterie zu nutzen. Rund 70 % der Ladevorgänge finden nachts an der heimischen Ladestation oder tagsüber am Arbeitsplatz statt.
So ist das öffentliche Laden nur eine Ergänzung zum privaten Laden. Die Anzahl der öffentlichen Ladestationen wächst rasant. Supermärkte, Hotels und Parkhausbetreiber installieren Ladepunkte, um Ihren Kunden die Möglichkeit zu bieten, während ihres Aufenthalts ihr privates Elektroauto zu laden. Ebenfalls werden immer mehr Langstrecken in ganz Europa mit Schnellladestationen ausgebaut.
Elektroautos sind bei langsamen Geschwindigkeiten signifikant leiser als Autos mit Verbennungsmotoren. Dies ist auf den ersten Blick ein großer Vorteil, denn die Lärmbelästigung in Städten sinkt! Da der Verkehrslärm oftmals mit einer Gefahrenquelle impliziert wird, kann das Wegfallen dieses Geräuschs zu vermehrten Unfällen führen.
Deshalb gibt es in der EU seit Juli 2019 eine Verordnung, die eine akustische Warneinrichtung (AVAS) für Elektroautos vorschreibt.
Ein futuristischer Sound macht das Elektroauto auf angenehme Weise hörbar.
Millionen zusätzlicher Elektroautos würden keinen großen Unterschied für das deutsche Stromnetz machen. Der Jahresstromverbrauch in Deutschland liegt bei 520 Terawattstunden. 2,4 Terawattstunden würden für das Laden von einer Millionen Elektroautos benötigt. Das sind gerade einmal 0,5 % des Gesamtbedarfs.
In erster Linie muss das Stromnetz intelligenter werden. Diese Entwicklung findet aufgrund der Energiewende im Stromnetz, insbesondere in der Integration fluktuierender Einspeisung von erneuerbaren Energien, ohnehin statt. Auf lange Sicht können Elektrofahrzeuge mit bidirektionalem Verhalten sogar ein stabilisierendes Element in einem intelligenten Stromnetz bilden.
Elektroautos sind ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz, sollten entsprechende Rahmenbedingungen gelten. Sie sind meist klimaschonender als alle anderen Fahrzeugantriebe. Dies gilt sogar, wenn man die Produktion mit einberechnet.
Es ist dennoch wichtig, dass "saubere" Energie für die Fortbewegung genutzt wird. Dieser Umweltvorteil wird in den nächsten Jahren immer deutlicher, wenn mit voranschreitender Energiewende der Anteil der erneuerbaren Energien im Netz steigt.
Mit neuen Elektroautos ist eine Reichweite von bis zu 520 km möglich. Für längere Fahrdistanzen ist ein öffentliches und flächendeckendes Ladenetz notwendig. Dies ist in großen Teilen schon vorhanden und wird in den nächsten Jahren weiterhin stark wachsen. Auch die Reichweite der Batterien werden sich deutlich erweitern. An Schnellladestationen kann man sein Elektroauto innerhalb von einer halben Stunde komplett laden. Das Elektroauto genügt oftmals den Anforderungen des Alltagsgebrauchs. Im Durchschnitt nutzen die Deutschen ihr Auto für eine Strecke von 38 km pro Tag.
Elektroautos garantieren, so wie alle in Europa zugelassenen Fahrzeuge, ein Höchstmaß an Sicherheit.
Das Stromschlagrisiko wird durch spezielle Sicherheitssysteme vermieden.
Die Gefahr des Umkippens wird durch die schwere Batterie im Unterboden minimiert. Bei einem Crash gibt es keinen schweren Motorblock, der sich in den Fahrerraum drückt und die Passagiere verletzt.
Die Folgen der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) für den Menschen sind frühzeitig erkannt worden und fließen bei der Produktentwicklung und -design mit ein.
Im Gegensatz zum Verbrenner dauert das Aufladen des Elektroautos länger. Aber auch das ist keine Einschränkung. Wer sich ein Elektroauto anschafft, muss umdenken. Denn das Elektroauto wird nicht wie der Verbrenner unterwegs vollgetankt. Das eigene Auto steht im Durchschnitt 90 % des Tages still, wie zum Beispiel am Arbeitsplatz oder in der eigenen Garage. Hier besteht die Möglichkeit, das Elektroauto entspannt und problemlos zu laden.
Eine heimische Ladestation mit 11 kW Leistung lädt ein kompatibles Elektroauto mit einer Batteriekapazität von 50 kWh innerhalb von 5 Stunden auf.
Schnellladestationen machen das Laden auf einer Langstrecke möglich. Bei einer 30-minütigen Autobahnpause können Sie Ihr Elektroauto für bis zu 300 km aufladen.
Rohstoffe, die für den Bau einer Batterie benötigt werden, sind deutlich unproblematischer als der Kraftstoff für normale Verbrennermotoren. Im nächsten Jahrzehnt wird beispielsweise weniger als ein Prozent der weltweiten Reserven von Lithium aufgebraucht sein. Zudem wird die Batterie kontinuierlich weiterentwickelt. Sodass beispielsweise der Anteil von Kobalt von rund zwölf auf sechs Prozent gesenkt werden soll.
Auch die Recyclingquote ist mit 97 % nicht zu verachten! Die alten Batterien eines Elektrofahrzeugs werden entweder anderweitig, zum Beispiel für Photovoltaik Systeme eingesetzt oder die seltenen Ressourcen getrennt und weiterverarbeitet.